Schiffdorf – Sie hat eine grobkörnige Konsistenz, ist extrem lecker und die wichtigste Zugabe beim Bremer Nationalgericht „Braunkohl“: die Pinkel. Doch kaum einer weiß, was da wirklich drin ist. BILD erklärt den Pinkel-Kosmos.
Die „Mühlenbeck Manufaktur“ in Schiffdorf gehört zu den besten Machern in der Region. 60000 Stück pro Jahr gehen von dort aus in den ganzen Norden. Chef Gebhard Buck führt den 1908 gegründeten Familienbetrieb seit 25 Jahren. Er sagt: „Wir unterscheiden zwei Arten von Pinkel: die Bremer und die Oldenburger. Wobei die Hauptzutaten nahezu identisch sind.“

Es wird Schweinefleisch, Hafergrütze, Zwiebeln, Speck und ein bisschen Rinderfett verwendet. Das Ganze wird mit Salz, Pfeffer und Piment gewürzt. Die Feinheiten liegen vielmehr in der unterschiedlichen Gewichtung der Zutaten.
Buck: „Während wir in der Bremer Variante einen Fleischanteil von 35 Prozent und 20 Prozent Hafergrütze haben, liegt in der Oldenburger Pinkel der Fleischanteil bei über 50 Prozent. Sie hat auch eine goldene Farbe.“
Jedoch ist die nichts für die Diät. Denn der Fettanteil steigt dadurch von 30 auf mehr als 35 Prozent.
Ist die Fleischmasse in den Naturdarm gefüllt, kommt es zum letzten Produktionsschritt. Die Pinkel wird über Buchenholz geräuchert. Buck: „Wir verwenden zwei Spezialöfen. Acht Stunden müssen sie bei 27 Grad dort drin hängen. Dann sind sie für den Verzehr bereit.“

Die „Mühlenbeck Manufaktur“ beliefert nicht nur die Supermärkte, sondern auch Kindergärten und Gastronomie sowie das traditionelle Eiswettfest mit 800 VIPs aus ganz Deutschland.
Wer sie noch nicht probiert hat: Bei der Eiswette am 6. Januar am Punkendeich kann sie verkostet werden. Buck: „Dann laden wir alle Bremer zum Probieren ein.“ Lecker!