Der Facebook-coin Libra ist ein stablecoin. Ein Stablecoin ist eine Kryptowährung, die an ein vorhandenes Asset gebunden ist. In diesem Fall wird der Libra coin durch einen Korb internationaler Währungen abgesichert.
Der Libra coin wird von der Libra Association (Facebook sowie einer Gruppe von 27 anderen Unternehmen) verwaltet. Facebook gibt an, dass die Währung offen und transparent geregelt werden kann – und dass kein einzelnes Unternehmen zu viel Einfluss auf den Libra coin hat. Der Libra coin wird als Stablecoin eine geringe Volatilität aufweisen. Dies wird in Ländern ohne stabile Währungen wie Venezuela und Argentinien attraktiv sein. Stablecoins sind auch für den täglichen Einkauf attraktiv. Wer möchte schon eine Währung verwenden, die täglich um 10% schwankt?
Es ist sehr schwierig, den täglichen Bedarf mit hoher Volatilität zu planen. Der Libra coin könnte daher für Zahlungen mit geringem Wert und als Wertspeicher in bestimmten Märkten verwendet werden. Und mit der weltweiten Nutzerbasis von Facebook von 2,4 Milliarden wird es nicht lange dauern, bis sich der coin durchgesetzt hat. Aber warum ist der Libra coin die Zielscheibe der Regierungen und Banken
Nun, das übliche Gerede ist, dass damit Terrorismus oder andere illegale Aktivitäten finanziert werden. Aber auch die Kritiker von Bitcoin sagen dies seit Jahren nicht mehr als 10% sind.
In den letzten Jahren hat sich die Token-Finanzierung zu einer immer beliebteren Methode der Kapitalbeschaffung entwickelt. Bei der Token-Finanzierung werden digitale Token im Austausch gegen Geld oder andere Vermögenswerte ausgegeben. Diese Token können verwendet werden, um Anreize für Nutzer zu schaffen, die Liquidität zu erhöhen und Mittel für eine Vielzahl von Projekten zu beschaffen. Die Token-Finanzierung bietet eine Vielzahl von Vorteilen, darunter niedrigere Einstiegshürden, verbesserter Zugang zu Kapital und geringere Kosten. Sowohl für Unternehmen als auch für Investoren bietet die Token-Finanzierung eine attraktive Möglichkeit, neue Märkte zu erschließen und Mittel zu beschaffen. In diesem Blogbeitrag gehen wir auf die Vorteile der Token-Finanzierung im Detail ein und untersuchen, wie Unternehmen und Investoren von dieser innovativen Form der Mittelbeschaffung profitieren können. Wir erörtern auch die potenziellen Risiken, die mit der Token-Finanzierung verbunden sind, und beleuchten die wichtigsten Überlegungen für Unternehmen, die von diesem neuen Trend profitieren möchten.
1. Vermeidet die Notwendigkeit von Risikokapital
Ein entscheidender Vorteil der Token-Finanzierung ist, dass sie die Notwendigkeit von Risikokapital vermeidet. Denn die Token-Finanzierung ermöglicht es Unternehmen, Geld aufzunehmen, ohne Eigenkapital abgeben zu müssen. Token stellen eine neue Art der Projektfinanzierung dar, und der Wert der Token wird von den Netzwerkteilnehmern und der Nachfrage nach dem Projekt bestimmt. Das bedeutet, dass das Unternehmen keinen Teil seines Unternehmens aufgeben muss, um das benötigte Geld zu erhalten. Dies kann für Unternehmen, die die Kontrolle über ihre Projekte und Operationen behalten wollen, von großem Vorteil sein.
2. Schnelle und einfache Token-Verkäufe
Die Token-Finanzierung entwickelt sich schnell zu einer der beliebtesten Methoden der Kapitalbeschaffung für den Start von Projekten. Einer der größten Vorteile ist die Schnelligkeit und Einfachheit, mit der Unternehmen Kapital beschaffen können. Token-Verkäufe, auch bekannt als ICOs, sind ein schneller und einfacher Weg zur Kapitalbeschaffung. Mit Token-Verkäufen können Unternehmen innerhalb weniger Tage oder sogar Stunden Kapital beschaffen. Das ist viel schneller als herkömmliche Finanzierungsformen wie Kreditanträge oder Risikokapital, bei denen es oft Wochen oder sogar Monate dauert, bis das Geld aufgebracht ist. Dies kann besonders für Unternehmen von Vorteil sein, die ihr Projekt schnell starten müssen und eine sofortige Finanzierung benötigen.
3. Bietet den Anlegern Liquidität
Die Token-Finanzierung bietet den Anlegern einen einzigartigen Vorteil in Bezug auf die Liquidität. Tokenisierte Wertpapiere können auf Sekundärmärkten gehandelt werden, d.h. Anleger können ihre Token jederzeit in Bargeld umwandeln. Dies ist besonders vorteilhaft für Anleger, die ihre Investitionen im Falle eines Notfalls schnell liquidieren müssen. Darüber hinaus können Token-Inhaber auch von einer erhöhten Liquidität profitieren, da mehr Börsen ihre Token listen und es dadurch einfacher wird, sie zu kaufen und zu verkaufen.
4. Die Möglichkeit, von überall auf der Welt Kapital zu beschaffen
Die Möglichkeit, sich von überall auf der Welt Kapital zu beschaffen, ist einer der wichtigsten Vorteile der Token-Finanzierung. Die einfache Beschaffung von internationalem Kapital kann eine Reihe von Möglichkeiten für Unternehmen eröffnen, da die Notwendigkeit entfällt, bestimmte Beschränkungen und unterschiedliche Vorschriften in verschiedenen Ländern zu beachten. Durch die Nutzung der Token-Finanzierung können Unternehmen schnell Projekte starten und mit Hilfe eines Token-Verkaufs Zugang zu globalem Kapital erhalten. Der Zugang zu globalem Kapital durch Token-Finanzierung kann Unternehmen dabei helfen, neue Märkte zu erschließen und schneller als je zuvor zu skalieren.
5. Verringert die Hürden für Investitionen für kleinere Anleger
Die Token-Finanzierung bietet einen einzigartigen Vorteil für kleinere Investoren, die in der Regel höhere Investitionsbarrieren haben als größere Investoren. Durch die Verwendung eines Token-basierten Systems können kleinere Investoren Token erwerben, die das Eigentum an einem Unternehmen repräsentieren, ohne große Geldsummen einsetzen zu müssen. Die Token sind außerdem leicht handelbar, so dass Anleger ohne einen kostspieligen und zeitaufwendigen Prozess in Positionen ein- und aussteigen können. Dies erleichtert Kleinanlegern den Einstieg in die Finanzmärkte und eröffnet ihnen möglicherweise die Möglichkeit, höhere Renditen zu erzielen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Token-Finanzierung das Potenzial hat, für Unternehmen ein leistungsfähiges Instrument zur Kapitalbeschaffung zu sein. Zu den Vorteilen der Token-Finanzierung gehören geringere Kosten und schnellere Transaktionszeiten. Es ist jedoch wichtig, daran zu denken, dass die Token-Finanzierung noch ein relativ neues Konzept ist. Unternehmen sollten sich die Zeit nehmen, die mit der Token-Finanzierung verbundenen Risiken zu verstehen, bevor sie eine Investition tätigen. Mit einem besseren Verständnis dieser Risiken kann die Token-Finanzierung eine großartige Möglichkeit zur Finanzierung neuer Projekte und Unternehmungen sein.
Cyber is one of the most dynamic risks out there. It’s constantly evolving thanks to the digitization and globalization of business, and the reliance of humans on technology to carry out routine tasks. There’s greater connectivity than ever before due to the rapid development of the Internet of Things and the human desire for real-time service, whether that’s internet shopping at the click of a button or controlling your office thermostat from your smartphone so that it’s the perfect temperature for when you arrive at work.
There’s a whole hoard of emerging cyber risks impacting companies in the US and around the world, some of which are people-driven and others that are more dynamic in nature. Common people-driven exposures include: social engineering, where a cybercriminal impersonates another individual to trick someone into transferring money to the wrong account; and physical damage, such as intellectual property destruction and crypto jacking.
The more dynamic risks revolve around company systems, networks and their supply chains. If a company is reliant on a vendor, and that third party’s systems go down, how will that affect their supply chain, or vice versa? Furthermore, if that vendor’s systems are infected with malware, will that malware creep into your company’s systems? These issues are amplified tenfold if the vendor is a large cloud provider.
“Outage of one [of the top four cloud] providers for three to six days could cost up to $19 billion in economic damages, according to statistics provided by AIR Worldwide,” said Steve Whelan, director of management/professional liability product development at ISO, a Verisk business and provider of advanced tools and analytics for the property/casualty insurance industry.
“Another interesting statistic is the top four cloud providers account for about 61% of market share. The risk facing underwriters here is they’re unable to get complete information on cloud providers used by an organization, and oftentimes, they’re unable to find out … which cloud service providers companies are using, as a percentage, more than others. Cloud outages present a risk for an individual business, and more significantly on an aggregate basis. Imagine if one of these four large cloud providers is completely shut down, and how many organizations rely on that cloud service provider without a backup. This could have multiple impacts on an aggregated basis across multiple businesses in the insurance field.”
Two of the other most prevalent dynamic cyber risks include data breaches and ransomware. Both exposures have dominated headlines in recent years thanks to the dramatic increase in the frequency and severity of incidents. Approximately 60% of global businesses have reported at least one data breach in their history, with 30% reporting their breach in 2019, making it the worst year on record for data breaches. The trends in ransomware are no less gloomy. Ransomware attacks against US businesses in 2019 grew 41% to over 205,000 organizations, and, at the same time, payment requests have shot up from the four or five figure range to six figures and beyond.
“This leads us to talk about the challenges in underwriting cyber, facing all these emerging risks, and assessing what these risks mean,” said Whelan. “What we’re finding in speaking with the insurance community is that many underwriters are getting incomplete underwriting information, the applications that they’re getting are not being filled out, or they’re not being filled out with the correct information. There’s minimal real-time security data available to them, there’s a lack of insurance underwriting specific risk analytics, there are underwriting workflow gaps, and there are rapidly evolving threats, such as the coronavirus, that they need to adjust to in the underwriting process.
“Several weeks ago, coronavirus would have never been thought of as a cyber risk, but it is today. There are organizations that are having people work off site rather than coming into the office, so there’s a threat facing these organizations now with people using unsecured servers. [Also] there’s a lot of email phishing that’s taking place with subject lines like ‘Coronavirus update,’ where they’re trying to lure people into an email that may be infected with malicious software.”
The trick to cyber insurance underwriting is digging down as deep as possible into a prospect’s security systems and protocols, according to Whelan, using both internal and external intelligence to gather as much information about an organization, their cyber hygiene, and their cyber posture. That includes looking into an organization’s primary domain, while also analyzing their site encryption, email security, connectivity, and their geolocation.
“Real-time security data and up to date information is difficult for an underwriter to obtain, and, even if they get it, interpreting that information and what it means for underwriting a risk is extremely difficult,” Whelan remarked. “What Verisk has done, which we think is one of the innovative proprietary parts of the Verisk Cyber Underwriting Report, is that the team is scrubbing through all of our data and information to make sure that we’re matching a company to their proper domain. It sounds like an easy task, but it isn’t – the reason being that there a lot of data sets out in the marketplace by third party vendors that list a company and a domain, and it’s not necessarily the right domain for that company.
“If we can find a domain and match it to a company, then we are able to access that domain and can watch traffic through that domain to identify their service providers, their cyber posture, their patching cadence, their cloud service providers, and which cloud service providers they’re using as a percentage more than others. We can compile all this information and run that algorithm through a data set to make an analysis of that company’s risks.”
Mixkit is a website that offers hundreds of free music files and videos that you can download to use in your multimedia projects. The licensing terms for assets on Mixkit are clear. You can download videos and audio files from Mixkit to re-use and remix. You don’t have to credit Mixkit, but they will appreciate it if you do.
To find videos and music tracks on Mixkit you can search by keyword, click on the content tags, or simply browse through the galleries. The videos that you find on Mixkit could be described as b-roll footage. In other words, you’re not going to find videos from your favorite television shows or YouTube channels. Similarly, the music on Mixkit is largely instrumental music.
Applications for Education
Mixkit could be a good resource to bookmark and share with your students when they need music or videos to use in their own video projects, podcasts, or other multimedia presentations. If you’re worried about your students wasting time browsing through the Mixkit galleries, create a shared Google Drive folder that you add a collection of Mixkit files to for your students to use.
A Romanian influencer, model, and artist is responding to critics who are accusing her of being a “fake” painter and staging photos that claim to show her painting.
Specifically, they are wondering why the paint palette in the Instagrams never changes from post to post.
Cristina Szeifert describes herself as a “psychologist, artist, entrepreneur [and] health and life coach” on Instagram.
She told BuzzFeed News there is nothing deceptive about the photos she shares to her more than 33,000 followers. She maintains she’s created “almost every painting” posted to her account.
However, she claims she poses with her finished work afterward for Instagram photos when she looks spiffed up, because her “image is very important.”
“I have on my phone videos from almost every painting I did,” said Szeifert, responding directly to critics. “I am a model, artist, psychologist, and a public person so my image is very important — of course I don’t picture myself with dirty clothes.”
The self-described multitalented artist believes the people doubting her are jealous.
“Painting for me is a passion and I don’t do it for money. I [post] pictures because I enjoy it,” said Szeifert. “I can see that some people are jealous finding little things on my pictures that [they] are criticizing … This situation is ridiculous.”
On a Reddit thread posted on Monday and rising quickly in popularity, people are accusing her of being a “fake” painter, and poking holes in her technique.
“A real artist wouldn’t use that palette,” one user wrote.
“She’s holding the palette the wrong way around,” another added.
“Who wears nice clothes when painting?” one person noted.
Others are taking general issue with how unrealistically she’s representing the process and craft of painting to her many followers.
Szeifert told BuzzFeed News the unchanging palette she’s holding in her many Instagrams is a “symbol of art,” and not always representative of how she’s creating her art.
“I paint with different things; sometimes I use the palette and sometimes I don’t. The pictures are done after the painting is complete and I was using the palette in my hand as a symbol of art.”
Szeifert added that she often pours her paint, or will use watercolors. She simply prefers posing for photos with a wooden paint palette when she feels presentable enough, and with “a nice outfit and makeup” on.
She provided BuzzFeed News with a series of Boomerang clips purporting to show her in action applying paint to her works.
She then provided images of her workstation of paints and messes. “You can imagine why I don’t post it like this,” she said.
She’s also asking people to leave her, and her manicured Instagrams, alone.
“I have a diploma as [an] international artist. I graduated from art school in Timisoara, Romania. After that, I [attended] university for psychology. I don’t do painting as a main job as I have several businesses and painting is and will remain forever my passion,” she said.
“I don’t understand exactly why it became such a huge subject [of] a girl that’s following her dreams and showing others that.”
Apple, the $801 billion electronics giant, is reportedly initiating major changes in its executive team by altering roles and establishing new strategies.
According to The Wall Street Journal, the move is a response to the lackluster sales figures of the iPhone in key markets including China.
Last month, Apple CEO Tim Cook released a public letter to investors describing the company’s struggle in China, mainly attributing it to geopolitical risks including the trade war with the U.S.
Some analysts stated that the lower-than-expected sales of the company’s flagship product were largely triggered by the plateauing smartphone technology development.
Smartphones have become exceedingly sophisticated in the last few years and as such, fewer users now feel less compelled to pay a hefty price to acquire new models.
Apple Figured Out the Problem But its Solution is Questionable
Former employees of Apple have reportedly said that CEO Tim Cook has been expecting smartphone technology development to plateau since more than nine years ago.
Apple analyst and Loup Ventures managing partner Gene Munster told WSJ that Apple is preparing for the next growth phase of the company after the era of the iPhone.
“This is a sign the company is trying to get the formula right for the next decade. Technology is evolving, and they need to continue to tweak their structure to be sure they’re on the right curve,” Munster said.
To penetrate into highly competitive markets like China with the iPhone, Apple has had two choices: lower the pricing of its iPhone to compete against alternatives like Huawei or adapt to the Chinese market and undergo significant changes.
Neither has been a viable option for Apple which prioritizes branding, technological development, and premium models.
As former Apple retail executive Carl Smit said last month:
They’re not adapting quick enough. These apps and systems are how people communicate in China, and if you don’t have seamless integration, the Chinese manufactures have an edge.
The solution Apple has come up with to set up the company for the next decade is its services business.
The Apple App Store, iTunes, and Apple Pay are solid, widely utilized, and competitive platforms used by hundreds of millions of users.
Apple may be fighting a losing battle against Huawei in China. | Chart via TradingView.
By 2020, Morgan Stanley expects its services business to reach $50 billion in sales, which could replace iPhone sales as the company’s main revenue driver, which is what Apple would want in the long-term.
The hurdle Apple has to go through in the upcoming years is the exponentially growing user bases of competing platforms in the likes of Spotify and Netflix that dominate the streaming business.
Apple is planning to spend over $1 billion on original shows by featuring actresses like Reese Witherspoon to bump up its streaming venture.
But, 9 out of 10 consumers in the U.S. already utilize Netflix for streaming and strong alternatives such as Amazon Prime Video and Disney’s new streaming business are on the way up.
Jonathan Pirc, Founder and Managing Partner of Lab42, told Forbes:
On average, consumers use between two and three streaming services, and one of them is almost always Netflix. Even with multiple streaming services available, Netflix has clearly staked out the dominant position, with nearly 9 out of 10 American streamers using Netflix.
Even when consumers use a variety of streaming services, Netflix remains the most popular. It’s a testament to not only being one of the first to market, but also their innovation and investment in original content.
Apple Has a Strong Chance
Apple has the platforms, applications, tools, resources, and a loyal consumer-base to expand its services business and compete against dominant forces like Spotify, Netflix, and Amazon Prime Video.
But, some of the concerns from analysts stem from the thought that the company may have started a little too late.
Studie Forscher befürchten bei hartem Brexit Verlust von 100.000 Arbeitsplätzen in Deutschland
Finden Großbritannien und die EU in den Brexit-Verhandlungen keinen Kompromiss, könnte das auch Arbeitsplätze in Deutschland kosten. Ökonomen haben berechnet, welche Regionen am stärksten betroffen wären.
imago/ Ralph Peters
Agentur für Arbeit (Symbolbild)
Ökonomen sehen einem Pressebericht zufolge für den Fall eines harten Brexits mehr als 100.000 Arbeitsplätze in Deutschland in Gefahr. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), wie die “Welt am Sonntag” vorab berichtete.
Demnach wird in der Studie der Effekt eines EU-Austritts Großbritanniens ohne Kompromiss- und Auffanglösung bis auf die einzelnen Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland heruntergebrochen.
Wolfsburg und Dingolfing-Landau am stärksten gefährdet
“Die Beschäftigungseffekte eines harten Brexits würden vor allem an den Automobilstandorten spürbar werden”, zitierte das Blatt Studienautor Oliver Holtemöller. Besonders harte Einschnitte brächte ein unkontrollierter Austritt der Briten für Beschäftigte in Wolfsburg und im niederbayerischen Dingolfing-Landau, wie die Analyse ergab. Hier stellten Volkswagen beziehungsweise BMW zusammen mit Kfz-Zulieferern die größten Arbeitgeber.
Ferner genannt wurden die Landkreise Böblingen, wo unter anderem Technologiekonzerne wie IBM und Siemens sowie Betriebe der Autoindustrie angesiedelt seien, und der Märkische Kreis im südlichen Westfalen, wo sich zahlreiche exportstarke Mittelständler befänden.
Während Ökonomen vor den Folgen des Brexits für Arbeitsplätze in Deutschland warnen, versuchen die Niederlande Firmen aus Großbritannien ins Land zu holen. 42 Unternehmen haben sich bereits zum Umzug entschieden. Laut niederländischem Wirtschaftsministerium bringen sie knapp 2000 Arbeitsplätze mit. Die Kosten für die Neuansiedlung liegen den Angaben zufolge bei rund 290 Millionen Euro.
jme/Reuters
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Was ist denn bitteschön “Grußbritannien” und wie schafft es ein derart großes Magazin, so einen Klopper im Teaser-Text zu übersehen?
Was ist denn bitteschön “Grußbritannien” und wie schafft es ein derart großes Magazin, so einen Klopper im Teaser-Text zu übersehen?
Grußbritannien? Um Himmels Willen!
Grußbritannien? Um Himmels Willen!
Es gibt in Deutschland genügend offene Stellen — beim Wegfall einiger Stellen (z.B. in der Automobilbranche), müssen die Betroffenen dann eben in den Dienstleistungsbereich, die Baubranche oder ins Handwerk wechseln. Kein […]
Es gibt in Deutschland genügend offene Stellen — beim Wegfall einiger Stellen (z.B. in der Automobilbranche), müssen die Betroffenen dann eben in den Dienstleistungsbereich, die Baubranche oder ins Handwerk wechseln. Kein Problem, wenn man flexibel ist.
diese Forschungen dann auch zu überprüfen ob dass so eingetreten ist. Wirtschaftliche Forschung scheint mir mehr und mehr zu einem Bodensatzlesen zu verkommen.
diese Forschungen dann auch zu überprüfen ob dass so eingetreten ist. Wirtschaftliche Forschung scheint mir mehr und mehr zu einem Bodensatzlesen zu verkommen.
Während hierzulande Forscher das halbleere Glas betrauern, versucht man in den Niederlanden dieses aufzufüllen.
Bei den ganzen Hard-Brexit-Auswirkungsvorhersagen werden gerne die Risiken beschworen. Wenige beachten die Chancen. […]
Während hierzulande Forscher das halbleere Glas betrauern, versucht man in den Niederlanden dieses aufzufüllen.
Bei den ganzen Hard-Brexit-Auswirkungsvorhersagen werden gerne die Risiken beschworen. Wenige beachten die Chancen. Oder doch, und man redet nur nicht darüber?
Wir werden in wenigen Monaten sehen, wer die Hard-Brexit-Gewinner sind. Und die wird es sicher geben.
Denn auch nach einem harten Brexit werden Waren auf die Insel und von der Insel herunter transportiert. Wer nur in eine Richtung transportiert hat höhere Kosten. Wer Waren einführt, veredelt und wieder ausführt, nicht unbedingt.
Der harte Brexit wird mit jedem Tag wahrscheinlicher. Die Schubladen mit den Exit-Konzepten sind mehr als einen Spalt offen…
Amazon-Chef Jeff Bezos twittert selten. Wenn, dann macht er PR für seinen Konzern, seine Zeitung “Washington Post”, propagiert wohltätige Zwecke, kommentiert die Tech-Branche. Ab und zu sprenkelt er alte Familienbilder dazwischen.
Mit seinen jüngsten Tweets sorgte der reichste Mann der Welt jedoch für weltweite Schlagzeilen. Erst kündigte er seine Scheidung an – und dann offenbarte er, das Boulevardblatt “National Enquirer” habe Zugang zu seinen privaten SMS gefunden und versuche ihn nun mit Nacktfotos zu erpressen.
Bisher waren die Details der Trennung von Jeff und MacKenzie Bezos nur ein Thema für die Skandalpresse, für Amazons Anteilseigner und für alle, die Bezos’ Plattwalz-Kapitalismus hassen. Doch plötzlich geht es um viel mehr.
Denn Bezos – dem auch die regierungskritische “Washington Post” gehört – spricht in den Tweets schlüpfrige Machenschaften an, die nicht unbedingt neu sind, in diesem Fall aber einen derben politischen Beigeschmack haben: Er wirft dem “Enquirer” vor, ihn “im Namen” seines erklärten Erzfeinds unter Druck setzen zu wollen – US-Präsident Donald Trump.
Bezos hat Medienberichten zufolge die Staatsanwaltschaft in New York informiert. Die ermittelte bekanntlich schon mal in anderer Sache gegen den “Enquirer” und dessen Verlag American Media (AMI) – wegen mutmaßlicher Schweigegelder an mehrere Trump-Geliebte.
Das macht die Bezos-Story nun zum potenziellen Kriminalfall, der bis ins Weiße Haus reicht. Bezos enthüllt, was geschieht, wenn sich Macht, Geld und die skrupellose Klatschpresse gegen jemanden verbünden – ein Spiel, das “Washington Post”-Legende Bob Woodward in seinem jüngsten Buch über Trump so umschrieb: “Wahre Macht ist Furcht.”
Getty Images
Sanchez und Bezos
Die Ironie ist, dass das jetzt ausgerechnet Bezos trifft, der sein Vermögen von zuletzt 131 Milliarden Dollar oft auf Kosten anderer gemacht hat. “Er ist zwar ein gnadenloser Plutokrat, dessen Online-Koloss kleine und große Einzelhändler zerstört hat”, findet der “New Yorker”. “Aber auch er verdient eine Privatsphäre.”
Doch wenn selbst Bezos, der alle Tricks der digitalen Anonymität kennt, seine Privatsphäre nicht mehr schützen kann, wer dann? Bezos hat wenigstens die Mittel, sich zu wehren: “Nein danke, Mr. Pecker”, schreibt er an AMI-Chef David Pecker, einen alten Freund Trumps – er lasse sich nicht durch Erpressung und “politische Attacken” einschüchtern. Doch andere sind derlei Angriffen oft hilflos ausgeliefert.
Der Angriff auf Bezos begann am 7. Januar. Da war der Amazon-Gründer bereits von seiner Frau getrennt und mit der TV-Moderatorin Lauren Sanchez liiert, was aber noch nicht bekannt war. Bezos und Sanchez, so die “Post”, hätten “fast identische E-Mails” von Dylan Howard, dem Chief Content Officer von AMI, und dessen Vize James Robertson erhalten: Man erbitte “ein Interview über ihre Liebesaffäre”.
Wohl um einer Veröffentlichung zuvorzukommen, machten Bezos und Noch-Gattin MacKenzie ihre Trennung am 9. Januar via Twitter offiziell. Tags darauf prangte das Bezos-Cover des “Enquirers” an allen US-Supermarktkassen: “Die Betrugsfotos, die seine Ehe beendeten!”
DPA
Bezos auf der Titelseite des “National Enquirer”
Drinnen folgten elf Seiten Paparrazzi-Fotos – und intime SMS zwischen Bezos und Sanchez. “Die größte Recherche in der ‘Enquirer’-Geschichte!”, prahlte das sonst auf Hollywoodskandale spezialisierte Blatt. Seither folgten mehr als ein halbes Dutzend weitere Berichte.
Bezos heuerte den prominenten Privatdetektiv Gavin de Becker an, um herausfinden, wie der “Enquirer” an seine Privatkorrespondenz kam. Der sagte der “Post”, das Leak sei seinen Informationen zufolge “politisch motiviert”. Dafür sprächen auch die suspekten Connections: Lauren Sanchez’ Bruder Michael ist laut Detektiv de Becker ein Bekannter des berüchtigten Trump-Beraters Roger Stone, der von Russland-Sonderermittler Robert Mueller angeklagt wurde.
AMI erklärte, es habe “rechtmäßig gehandelt”, leitete jedoch aufgrund der Vorwürfe von Bezos jetzt firmeninterne Untersuchungen ein.
REUTERS
AMI-Chef David Pecker
Der “Enquirer” und Trump – der die Bezos-Enthüllungen schadenfroh mit seinen 58 Millionen Twitter-Followers teilte – haben eine langjährige Verbindung: Das Blatt hat zugegeben, Trumps eigene Affären vertuscht zu haben. Um einer Strafe zu entgehen, hat es in eine Kooperationsvereinbarung mit der Staatsanwaltschaft eingewilligt.
Genau das könnte ihm nun zum Verhängnis werden. Bezos veröffentlichte E-Mails, in denen Howard gedroht habe, intime Selfies von Bezos zu veröffentlichen, sollte der seinen Privatdetektiv nicht abziehen. Das würde gegen die Vereinbarung mit der Justiz verstoßen.
Andere berichten von ähnlichen Methoden. Der Reporter Ronan Farrow, der die Sexvorwürfe gegen Ex-Produzent Harvey Weinstein enthüllte, twitterte, AMI habe auch ihn und “mindestens einen anderen prominenten Journalisten” ebenfalls zu erpressen versucht.
Bezos hat die besagten E-Mails laut “Post” an die Staatsanwaltschaft übergeben. “Natürlich will ich keine persönlichen Fotos veröffentlicht sehen”, schreibt er. Aber er habe auch keine Angst: “Ich stehe lieber auf, wälze diesen Baumstamm um und gucke, welches Gewürm hervorkriecht.”
Stellen Sie sich vor, Sie würden in einer Welt leben, in der Sie sich frei entwickeln können. In einer Gesellschaft, in der Selbstverwirklichung einen höheren Stellenwert hat als Produktivität. In der Sie weniger arbeiten und dafür Ihren Sehnsüchten nachgehen. Und in der Ihre Mitmenschen Sie nicht nur tolerieren, sondern annehmen, wie Sie sind – mit Ihrem Lebenskonzept, Ihrer Hautfarbe, Ihrer sexuellen Orientierung.
Es ist möglich, dass wir die Anfänge eines solchen Zeitalters gerade erleben. Denn es gibt Anzeichen, dass sich unsere Gesellschaft fundamental weiterentwickelt. Genauer gesagt: dass sich viele Menschen fundamental weiterentwickeln. Viele Psychologen glauben, dass in der gezielten Entwicklung des Ichs, dieser geheimnisvollen, uns allen innewohnenden Instanz, der Schlüssel zu einer offeneren Gesellschaft liegt.
Jane Loevinger, eine inzwischen verstorbene US-Entwicklungspsychologin der Washington Universität, hat ihr halbes Leben damit verbracht, eine Theorie zur Vermessung des Ichs zu erarbeiten. Sie führte Tests mit Tausenden Menschen durch und arbeitete heraus, dass ihr Denken, Fühlen und Handeln sich im Laufe des Lebens auf ähnliche Art entwickelte. Jedes Ich folgt demnach einer festen Reihenfolge von Entwicklungsstufen, und es wird dabei immer differenzierter und komplexer.
Die Theorie der Ich-Entwicklung wird von manchen Forschern abgelehnt. Kritiker stören sich daran, die komplexe menschliche Natur in ein starres Schema zu pressen. Es ist aber mittlerweile Konsens, dass Loevingers Theorie zumindest eine gute Orientierung gibt, was mit unserer Persönlichkeit im Laufe unseres Lebens passiert. Und dass sich dadurch vieles erklären lässt, was ansonsten nur schwer zu verstehen ist; die Entstehung unserer Leistungsgesellschaft, der zeitgleiche Aufstieg der Grünen und der AfD. Doch dazu später mehr.
Die heutige Forschung zur Ich-Entwicklung unterscheidet zehn bislang messbare Stufen , wobei sich kein Mensch komplett nur auf einer Stufe befindet. Oft verteilt sich unsere Entwicklung auf vier oder mehr Stufen, auf einer davon aber hat das Ich seinen Schwerpunkt.
Ebenso verhält es sich mit unserer Gesellschaft. Auch hier befinden sich die meisten Menschen auf einer bestimmten Stufe. Folgt man Loevingers Konzept, dann stehen uns fundamentale Veränderungen bevor. Denn die Verteilung scheint sich immer mehr auf spätere Stufen zu verlagern.
Seit den Sechzigerjahren wurden umfassende Erhebungen dazu durchgeführt, welche Ich-Stufen in Nordamerika sowie in West- und Mitteleuropa am stärksten verbreitet sind. Man kann heute in etwa von folgender Verteilung ausgehen:
Stufe
Hauptcharakteristika
Häufigkeit
E3: Selbstorientierte Stufe
Lebensmotto: Sich durchsetzen. Typisches Auftreten: Opportunistisch. Stark auf den eigenen Vorteil bedacht. Gutes Gespür für Gelegenheiten, die eigenen Interessen durchzusetzen. Teils aggressiv-einschüchternd. Typische Denkweise: Fühlt sich schnell angegriffen. Freund-oder-Feind-Logik. Sehr kurzfristiger Zeithorizont.
5%
E4: Gemeinschafts- bestimmte Stufe
Lebensmotto: Gemeinschaft. Typisches Auftreten: Loyal. Diplomatisch-vermittelnd. Stellt sich selbst zurück, um die Regeln und Normen der Bezugsgruppe zu befolgen. Argwohn gegenüber Menschen außerhalb der eigenen Gruppe. Teils blinder Gehorsam. Typische Denkweise: Schwarzweißdenken. Selbstwert hängt stark von der Akzeptanz anderer ab. Eher kurzfristiger Zeithorizont.
12%
E5: Rationalistische Stufe
Lebensmotto: Abgrenzung. Typisches Auftreten: Legt Wert auf die eigenen Besonderheiten und Meinungen. Pragmatisch. Auf klare Verhältnisse bedacht. Mitunter perfektionistisch. Typische Denkweise: Aufbau von Expertenwissen. Feste, mitunter starre Vorstellungen, wie die Dinge laufen sollten. Mitunter Probleme beim Priorisieren. Kurz- bis mittelfristiger Zeithorizont.
38%
E6: Eigenbestimmte Stufe
Lebensmotto: Eigene Ziele erreichen. Typisches Auftreten: Klar abgegrenzt, dennoch prinzipiell Beziehungen auf Augenhöhe angestrebt. Stark selbstoptimierend, dadurch mitunter gehetzt. Typische Denkweise: Hinterfragt Motive. Analytisch. Differenziert. Beginnend selbstkritisch. Zeithorizont von fünf bis zehn Jahren.
30%
E7: Relativierende Stufe
Lebensmotto: Individualität. Typisches Auftreten: Größere Offenheit für andere Meinungen und Lebensweisen. Selbstverwirklichung jenseits sozial vorgegebener Rollen. Typische Denkweise: Relativiert zunehmend eigene und fremde Ansichten. Hinterfragt die gesellschaftliche Prägung der eigenen Sichtweisen. Wachsendes Bewusstsein für die Komplexität und Einzigartigkeit eines jeden Moments.
10%
Quellen: Thomas Binder, Susanne Cook-Greuter, Jane Loevinger, eigene Zusammenstellung
Mehr als zwei Drittel der Individuen befinden sich demnach auf den Stufen E5 und E6. Die Art und Weise, wie wir in westlichen Gesellschaften zusammenleben, wird davon stark geprägt. Vereinfacht lässt sich sagen: Je mehr Menschen auf späteren Entwicklungsstufen stehen, desto selbstbestimmter, offener und demokratischer kann auch die Gesellschaft sein.
Entwicklungspsychologischen Studien zufolge sind zum Beispiel Denkkonzepte wie Ethnozentrismus und Autoritätsgläubigkeit auf den Stufen E4 und E5 stark ausgeprägt und nehmen danach rapide ab. Ebenso verhält es sich mit moralistischen Einstellungen wie dem Ablehnen von Abtreibungen oder außerehelichem Sex und mit traditionellen Rollen- und Geschlechtervorstellungen.
Der Organisationsberater Thomas Binder, der seit Jahren zur Ich-Entwicklungstheorie forscht, sagt, dass sich die Zahl der Bürger auf späteren Entwicklungsstufen in westlichen Gesellschaften über die letzten 100 Jahre erhöht hat. “Das würde zum Beispiel erklären, warum autoritäre Wertmuster in Ehe, Arbeitsleben, Familie und Schule seit den Fünfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts an Einfluss verloren haben.”
Was passiert, wenn sich dieser Trend fortsetzt?
Forscher wie Binder betonen, dass keine Ich-Stufe besser oder schlechter ist. Grundsätzlich können Menschen auf den meisten Entwicklungsstufen ein glückliches Leben führen. Gemeinschaftsorientierte E4-Menschen etwa genießen das Leben in Gruppen und setzen sich in Firmen für ein positives Betriebsklima ein. Menschen auf Stufe E7 können ihre Umwelt mit kreativen Ideen bereichern.
Nichtsdestotrotz scheint es in Gesellschaften ein Ideal zu geben: eine bestimmte Ich-Stufe, die als besonders erstrebenswert gilt.
In den derzeitigen westlichen Gesellschaften ist das E6. Menschen dieser Stufe streben danach, ihre Lebensziele zu verwirklichen. Die US-Psychologin Susanne Cook-Greuter beschreibt E6 als Macher, die “mit voller Kraft in die Zukunft marschieren” und die aufgrund ihrer Zielstrebigkeit “oft über Zeitnot klagen”.
E6 sind die Prototypen der Leistungsgesellschaft. Ihre Ideale finden sich etwa oft in der Werbung wieder. Sprüche wie “Mach dein Ding” (Hagebaumarkt), “Just do it” (Nike) oder “You can” (Canon) glorifizieren den Erfolgs- und Leistungsmenschen. Sie verdeutlichen: Es ist die eigenbestimmte Stufe, nach der wir streben sollen. Bislang zumindest.
Denn aktuellen Testergebnissen zufolge befindet sich gut ein Zehntel der Bevölkerung in westlichen Gesellschaften bereits auf der Stufe E7 – einem Entwicklungsniveau, das sich radikal von den vorigen Stufen unterscheidet.
Laut Loevinger beginnen Erwachsene ab Stufe E7 zu erkennen, dass die Bedeutung aller Dinge relativ ist; dass schon ein Stein am Wegesrand für zwei Betrachter etwas völlig Unterschiedliches bedeuten kann, je nach sozialer und kultureller Prägung. Dieses Relativieren der eigenen Wahrnehmung kann zu einem grundlegenden Umdenken führen.
Menschen der Stufe E7, Individualisten oder Pluralisten genannt, beginnen, die Regeln des sozialen Zusammenlebens mit Abstand zu sehen. Sie hinterfragen kritisch, warum in ihrer Gesellschaft bestimmte Werte, Normen, Maxime und Rollenidentitäten als besonders wichtig gelten und andere nicht. Wie es dazu gekommen ist, dass die Gesellschaft, in der wir leben, so strukturiert ist, wie wir sie kennen.
E7 zweifeln also Konventionen an. Viele Forscher bezeichnen die Entwicklungsstufen E7 und später daher als postkonventionell. Und der Anteil solcher Menschen an der Gesellschaft könnte – unter anderem durch Globalisierung und Digitalisierung – steigen. Dank Internet kommt heute fast jeder an Informationen, die die eigenen kulturellen Prägungen infragestellen.
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Arbeitssituation: Das Leistungsideal dürfte an Reiz verlieren
Was würde passieren, wenn die Pluralisten und Individualisten die Führung übernehmen?
Wenn der Anteil der Stufe E7 eine kritische Größe erreicht, dann dürfte sich die Art unseres Zusammenlebens stark verändern:
Politisch gesehen sind Pluralisten große Verfechter von Diversität. Sie unterstützen die Gleichwertigkeit aller Geschlechter, sexueller Orientierungen, Ethnien, sozialer Schichten, Beziehungs- und Lebenskonzepte. “Die große Frage nach einem wirklich gerechten System würde in der Folge wahrscheinlich konsequenter gestellt”, sagt Ich-Forscher Binder.
Das könnte auf lange Sicht auch Wirtschaftsstrukturen verändern. Verteilgerechtigkeit und die Gleichstellung von Gesellschaftsgruppen etwa könnten steigen.
Die Funktion von Nationalität als identitätsstiftendes Element dürfte nachlassen. Konzepte wie eine rein deutsche “Leitkultur” würden an Attraktivität verlieren, der gesellschaftliche Diskurs würde sich stattdessen um Metakriterien drehen, denen alle in der Gemeinschaft zustimmen können, egal welche Interessen sie haben.
Das Leistungsideal, wie wir es kennen, dürfte an Reiz verlieren. “E7 stellen bei ihrer Lebensplanung verstärkt die Sinn- oder Identitätsfrage”, sagt Ich-Forscher Binder. Das Prinzip “Leistung muss sich lohnen” gilt also noch immer. Nur erscheinen Geld und Status allein immer weniger lohnenswert. Es wird zunehmend wichtiger, sich selbst zu verwirklichen.
Die Arbeitswelt stünde dadurch vor neuen Herausforderungen. In den Unternehmen dürften sich Partizipation und Selbstorganisation stärker verbreiten. Uneingeschränkter Pluralismus würde Entscheidungsprozesse erschweren. “Dann können Sitzungen endlos lange dauern”, meint US-Psychologin Cook-Greuter. E7 müssten erst lernen, bei Entscheidungsprozessen weiter auf die Fertigkeiten der Stufe E6 zurückzugreifen, um ihre Ziele zu verwirklichen.
Insgesamt hält Ich-Forscher Binder es für fraglich, “ob eine Gesellschaft, wie wir sie heute kennen, noch funktionieren würde, wenn die Mehrheit der Menschen auf den postkonventionellen Stufen handeln würde”. Denn solche Leute würden sich wahrscheinlich “nicht mehr so leicht in stark arbeitsteilige, fremdbestimmte Strukturen begeben wollen”. Es würde eine neue Art des Zusammenlebens entstehen.
Es ist gut möglich, dass wir uns mit einer solchen Gesellschaftsform bald ernsthaft auseinandersetzen werden; auffällig viele Diskurse unserer Zeit drehen sich um postkonventionelle Denkansätze:
Nicht zuletzt scheint die Nachfrage nach persönlicher Entwicklung gestiegen zu sein. Im Jahr 2013 zählte eine Erhebung der Universität Marburg 8000 Coaches in der Bundesrepublik, inzwischen gibt es Schätzungen zufolge rund 35.000 davon. Der Bedarf, sich bei der eigenen persönlichen Entwicklung professionell unterstützen zu lassen, ist offenbar gestiegen.
DPA
#MeToo: Bedürfnis nach stärkerer Gleichstellung
Es gibt allerdings auch Tendenzen, die auf einen Rückschritt der Gesellschaft hindeuten:
Die AfD, die eher autoritäre Werte der Stufen E3 bis E5 verkörpert, sitzt mittlerweile in allen 16 Landtagen. Im Bundesland Sachsen könnte sie bei der nächsten Wahl bis zu 25 Prozent der Stimmen holen.
Die Berliner Polizei registrierte im vergangenen Jahr 164 Straftaten gegen homosexuelle und transsexuelle Menschen, die Dunkelziffer dürfte bis zu 90 Prozent höher liegen.
Die US-amerikanische Gesellschaft hat sich einen Präsidenten gewählt, den Ich-Forscher Binder auf der Stufe E3 verortet. “Donald Trumps Äußerungen und Verhaltensweisen erinnern meines Erachtens an Menschen auf der opportunistischen Stufe, für die das Durchsetzen der eigenen Interessen an oberster Stelle steht”, sagt er.
Der Anteil der Managerinnen in deutschen Chefetagen etwa lag Anfang 2019 bei mageren 8,6 Prozent.
Wie lassen sich diese gegenläufigen Trends erklären?
Ein Grund für den Aufstieg der AfD und von Donald Trump könnte eine soziale Verunsicherung sein. Unsere Gesellschaft entwickelt sich so rasch weiter, dass Menschen früherer bis mittlerer Entwicklungsstufen zu Recht fürchten, auf der Strecke zu bleiben.
“Für viele gerät die Welt, die sie kannten, in Gefahr”, schrieb der Journalist Jonas Schaible kürzlich in einem Essay. Aus der Welt, in der es normal gewesen sei, Privilegien zu genießen, weil man weiß, heterosexuell oder männlich war oder aus dem Westen kam, sei eine geworden, in der man zunehmend mit der Frage konfrontiert werde, ob das so gerecht sei.
Ich-Forscher Binder glaubt, dass die Krise sogar noch tiefer geht. “Es geht nicht nur um die Neuverteilung ihrer Privilegien”, sagt er, “viele Menschen fühlen sich fundamental in ihrem Ich bedroht”. Menschen in der Identitätskrise schlössen sich mitunter einem autoritären Führer an – selbst wenn ihr Ich sich über autoritäre Werte eigentlich schon hinausentwickelt habe.
Was kann man tun, damit die Gesellschaft nicht an ihrem eigenen Fortschritt zerbricht?
Ein Techniktrend spielt in diesem Punkt eine zentrale Rolle. Er kann die gesellschaftliche Entwicklung ebenso beschleunigen wie ihre Spaltung, womöglich wird er beides gleichzeitig tun:
Der Wandel der Arbeitswelt durch Künstliche Intelligenz, Robotik und Automatisierung kann im besten Fall die Produktivität von Volkswirtschaften so stark erhöhen, dass die Regierungen sich ein bedingungsloses Grundeinkommen für ihre Bürger leisten können.
Arbeitnehmer müssten dann weniger Zeit und Energie darauf verwenden, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Sie hätten mehr Freiraum, um ihren ureigenen Fragen und Zielen nachzugehen.
Roboter und Künstliche Intelligenz können aber auch viele Menschen in die Krise stürzen. Denn die Arbeit ist seit dem Beginn der Industrialisierung eines der wichtigsten identitätsstiftenden Instrumente. Manche Menschen dürften ein Problem damit haben zu sagen: “Dann mache ich jetzt eben etwas anderes mit meiner Zeit”.
Wenn immer mehr Arbeitsschritte automatisiert werden, dann fallen zudem tendenziell Aufgaben weg, die bislang Menschen auf früheren Ich-Stufen übernommen haben. Mancher dürfte sich abgehängt fühlen.
Eine kluge Regierung wird all diese Aspekte in Zukunft berücksichtigen müssen. Wie genau gute Lösungen aussehen, ist noch kaum absehbar. Eines aber ist schon jetzt klar: Sollte unsere Gesellschaft ihren Schwerpunkt irgendwann wirklich auf Stufe E7 verlagern, dann sollten führende Politiker und obere Führungskräfte sich am besten schon auf Stufe E8 befinden.
Der Theorie zufolge wären das Menschen, die in der Lage sind, in hochkomplexen und auch widersprüchlichen Welten zu agieren. Menschen, die multiperspektivisch denken, sich selbst in hohem Maße hinterfragen und die Sichtweisen und Bedürfnisse unterschiedlichster Gruppen berücksichtigen.
Noch aber ist die Prozentzahl von Menschen auf diesem Entwicklungsniveau überschaubar. Den Studien zufolge machen sie derzeit rund fünf Prozent der Bevölkerung aus.
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Was ist denn bitteschön “Grußbritannien” und wie schafft es ein derart großes Magazin, so einen Klopper im Teaser-Text zu übersehen?
Was ist denn bitteschön “Grußbritannien” und wie schafft es ein derart großes Magazin, so einen Klopper im Teaser-Text zu übersehen?
Grußbritannien? Um Himmels Willen!
Grußbritannien? Um Himmels Willen!
Es gibt in Deutschland genügend offene Stellen — beim Wegfall einiger Stellen (z.B. in der Automobilbranche), müssen die Betroffenen dann eben in den Dienstleistungsbereich, die Baubranche oder ins Handwerk wechseln. Kein […]
Es gibt in Deutschland genügend offene Stellen — beim Wegfall einiger Stellen (z.B. in der Automobilbranche), müssen die Betroffenen dann eben in den Dienstleistungsbereich, die Baubranche oder ins Handwerk wechseln. Kein Problem, wenn man flexibel ist.
diese Forschungen dann auch zu überprüfen ob dass so eingetreten ist. Wirtschaftliche Forschung scheint mir mehr und mehr zu einem Bodensatzlesen zu verkommen.
diese Forschungen dann auch zu überprüfen ob dass so eingetreten ist. Wirtschaftliche Forschung scheint mir mehr und mehr zu einem Bodensatzlesen zu verkommen.
Während hierzulande Forscher das halbleere Glas betrauern, versucht man in den Niederlanden dieses aufzufüllen.
Bei den ganzen Hard-Brexit-Auswirkungsvorhersagen werden gerne die Risiken beschworen. Wenige beachten die Chancen. […]
Während hierzulande Forscher das halbleere Glas betrauern, versucht man in den Niederlanden dieses aufzufüllen.
Bei den ganzen Hard-Brexit-Auswirkungsvorhersagen werden gerne die Risiken beschworen. Wenige beachten die Chancen. Oder doch, und man redet nur nicht darüber?
Wir werden in wenigen Monaten sehen, wer die Hard-Brexit-Gewinner sind. Und die wird es sicher geben.
Denn auch nach einem harten Brexit werden Waren auf die Insel und von der Insel herunter transportiert. Wer nur in eine Richtung transportiert hat höhere Kosten. Wer Waren einführt, veredelt und wieder ausführt, nicht unbedingt.
Der harte Brexit wird mit jedem Tag wahrscheinlicher. Die Schubladen mit den Exit-Konzepten sind mehr als einen Spalt offen…
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