Nürnberg/München – Mit ihren runden, roten Wangen und einem Lächeln im Gesicht schaut Aria (1) in die Kamera.
Das Mädchen aus Ellingen (Bayern) sitzt auf dem Schoß seiner Mutter im Flugzeug. Es fliegt nach einem wochenlangen Krankenhausaufenthalt in den USA nicht nur endlich nach Hause, sondern auch in ein neues Leben.
In Arias Brust schlägt nach einer erfolgreichen Transplantation ein neues Herz. Sie hat in den vergangenen drei Monaten 1,5 Kilo zugenommen und braucht keine Magensonde mehr.
„Sie ist voller Energie und Lebensfreude“, sagt ihre Mama Sabrina Draffin (28), die in den letzten Monaten ununterbrochen an der Seite ihrer Tochter war.

► Rückblick: Im November 2017 erlitt das Mädchen einen Herzstillstand. Arias Großvater reagierte schnell und reanimierte seine Enkelin (damals 4,5 Monate alt). In der Klinik stellten die Ärzte eine angeborene Herzschwäche fest.
Der Schock: Arias Herz funktionierte nur zu neun Prozent. Sie brauchte dringend ein neues.
Das Problem: In Deutschland beträgt die Wartezeit bis zu zwei Jahre – viel zu lang. Da Arias Papa Amerikaner ist, sie neben dem deutschen auch den US-Pass besitzt, hat sie die Möglichkeit, in den USA schneller behandelt zu werden.

Ein weiteres Problem: Die deutsche Krankenkasse übernimmt zwar die Behandlungskosten, aber nicht den Flug, der wegen der speziellen medizinischen Betreuung an Bord extrem teuer ist – er kostet 60 000 Euro.
Mit Unterstützung der BILD-Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ und privaten Spenden wurde die Reise nach Memphis (Tennessee) möglich!
Sobald Aria in den USA landete, wurde sie auf die dortige Transplantations-Warteliste gesetzt – und musste nur 34 Tage warten.
Am 24. Juli bekam Aria ihr neues Herz. Fünf Stunden dauerte die OP, neun Tage später wurde sie entlassen.
„Die Kleine hat eine normale Herzfunktion, mit der sie hoffentlich lange leben kann“, so Sabrina, die nach 12 Wochen in den USA mit ihrer Tochter jetzt wieder in Deutschland gelandet ist.
Aria ist endlich gesund, endlich wieder zu Hause und endlich wieder bei ihren Brüdern James (6) und Jaxon (2), die in Deutschland bei ihren Großeltern geblieben sind.
„Die Jungs haben ihre kleine Schwester unfassbar vermisst – jetzt können sie endlich richtig mit ihr spielen, ohne dass wir Angst haben müssen, dass sie sich zu sehr aufregt.“