Weil fast alle Pinguine tot sind: Jetzt muss Gürteltier Günther ran

Hoyerswerda (Sachsen) – Es war die große Attraktion im Zoo Hoyerswerda (1959 erbaut) – die tägliche Pinguin-Fütterung um 14.45 Uhr. Krankheitsbedingt fällt sie nun aus, steht auf einem Schild. Besucher müssen stattdessen mit dem kleinen Gürteltier Günther (1) vorliebnehmen.

Anfangs glaubten Zoogäste, dies sei nur vorübergehend, der Revierpfleger wäre vielleicht krank. Doch es sind die Pinguine – der Besuchermagnet – von denen nur noch zwei leben. Mysteriöse Schimmelpilze rafften bereits 11 der possierlichen Vögel dahin.

„Die letzten fünf Tiere fanden wir im November und Dezember verendet in der Anlage“, erklärt Zoo-Sprecher Felix Pál (32) betrübt.

Seit die unheimliche Todesserie am 3. April begann, sandte man alle Kadaver an die Landesuntersuchungsanstalt Dresden.


Traurig und einsam steht der vorletzte Pinguin in der Anlage des Hoyerswerdaer Zoos. Die Tierpfleger bangen, dass auch er die tödliche Schimmelpilz-Attacke nicht überlebt
Traurig und einsam steht der vorletzte Pinguin in der Anlage des Hoyerswerdaer Zoos. Die Tierpfleger bangen, dass auch er die tödliche Schimmelpilz-Attacke nicht überlebt

Pál: „Dort fand man Aspergillose – eine Schimmelpilz-Infektion – als Todesursache. Wir haben sofort mit der Groß-Desinfektion begonnen, Medikamente verabreicht, die Bruthöhlen besser durchlüftet. Doch alles zeigt keinen Erfolg.“

Eine Übertragbarkeit auf andere Vögel im Zoo oder Mitarbeiter hat man nicht bemerkt. Doch Pál weiß: „Tiere und auch Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem sind anfällig für derartige Schimmelpilzsporen.“

Die zwei noch lebenden Pinguine lässt man im Gehege allein. Jetzt soll Gürteltier Günther (1) alle Aufmerksamkeit bekommen. Er springt als Star bei der täglichen Fütterung ein.

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